Sie wollten immer schon wissen, wie es mit der IT-Ausstattung und Medienbildung in den Schulen Schleswig-Holsteins aussieht?
Passend zum politischen Schwerpunkt von Bildungsministerin Britta Ernst hat das IQSH den aktuellen IST-Zustand in den Schulen erhoben. Mit einer Online-Umfrage wurde sowohl die Ausstattung und Nutzung von digitalen Endgeräten untersucht, als auch die Verankerung von Medienbildung im Unterricht. An dieser Umfrage haben 569 von insgesamt 810 Schulen teilgenommen.
Die Ergebnisse
Technische Infrastruktur:
– Fast alle Schulen verfügen über eigene Netzwerke für unterrichtliche Zwecke.
– Knapp die Hälfte der Schulen verfügt über Internetanschlüsse mit max. 6 Mbit/s. Nur 14 % verfügen über VDSL, Kabel oder Glasfaser.
– 57,1 % der Schulen verfügen über festes WLAN, 22,4 % davon allerdings nur für die Lehrkräfte.
Mediale Ausstattung:
– Landesweit über alle Schularten hinweg müssen sich rein rechnerisch 8,7 SchülerInnen einen Computer teilen. (2011/12 kamen noch 12 SchülerInnen auf einen Computer.) Für eine flächendeckende Nutzung durch die SchülerInnen z.B. im Unterricht reichen diese Werte aber nicht.
– Der Anteil an stationären PCs ist deutlich größer, als an Laptops. Die meisten Rechner sind fest in PC-Räumen installiert.
– „Bring Your Own Device (BYOD)“ („Bring dein eigenes Gerät mit“) ist in den Schulen bisher kaum verbreitet, erscheint aber angesichts der Durchdringung von Geräten in der Bevölkerung als ernst zu nehmende Alternative für die Versorgung der SchülerInnen.
– Interaktive Whiteboards, feste oder mobile Beamer sind bisher nur gering in den Schulen vertreten. Auch andere Medien wie Fotoapparate oder Videokameras sind nur gering verbreitet.
– Der Support und die IT-Betreuung wird in 44,3 % der Schulen von den Lehrkräften geleistet.
– Nur ein Viertel der Schulen verfügt über ein ausgewiesenes IT-Budget – in den meisten Fällen nur bis 5.000,- €.
– Dementsprechend sind die genutzten Geräte oft nicht auf dem neuesten Stand oder defekt.
Online-Systeme:
– 9 von 10 Schulen verfügen über eine eigene Homepage.
– 48,1 % der Schulen nutzen ein Online-System für Kommunikation, Datenaustausch und die Lernorganisation.
Medienbildung in der Schule:
– Von den 569 beteiligten Schulen haben 250 die Medienbildung fest in ihren Konzepten verankert (Schulprogramm, Medienkonzept, Curiccula usw.).
– In diesen Konzepten werden als Kerngedanken genannt:
-> „Verantwortungsvoller Umgang mit Medien;
-> Grundlagenvermittlung (z. B. Office-Anwendungen);
-> (Gefahren-)Prävention;Mediengestaltungspraxis;
-> Nutzung von Medien, wenn es sich aus dem Unterrichtskontext heraus ergibt;
-> Aneignung von Unterrichtsinhalten unter Verwendung der Computer (Informationsbeschaffung, Informationsverarbeitung sowie deren Bewertung und Darstellung)“
– 60,4 % der Schulen finden, dass die Medienbildung an ihren Schulen hinter den Möglichkeiten zurückbleibt. Als Ursachen hierfür werden fehlende Gelder und zu wenige Fortbildungen genannt.
– Der Bedarf an Lehrerfortbildung wird daher insgesamt als mittel bis hoch angesehen. Technische und didaktische Fortbildungen werden dabei in etwa gleich gewichtet.
– Bei der Medienkompetenzschulung für die SchülerInnen wird der Schwerpunkt auf „Verstehen und Bewerten von Medienprodukten und -angeboten“ gesehen. Mediengestaltung wird als deutlich weniger dringlich angesehen.
Download der gesamten Umfrageauswertung unter http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/IQSH/Publikationen/PDFDownloads/InfoIQSH/ITUmfrage2014.pdf?__blob=publicationFile&v=2