„Werden wir in Raumschiffen leben, weil die Erde kaputt ist?“
So lautete eine der Fragen der Kinder im Rahmen des Projekts „Das weiße Blatt – Weltbilder und Bilderwelten zum Weiterdenken mit Kindern“ beim Nachdenken über die Zukunft der Erde, auf der wir leben. Und Jugendliche gestalteten bei einer Kunstwerkstatt dieses Bild dazu.
In Gesprächen wurde deutlich, dass Kinder um die Gefährdung des Bodens als Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen wissen und von vielen sinnlichen Erfahrungen mit dem Boden erzählen können. Dadurch ist ihre Beziehung zum Boden – wie auch zum Wasser – besonders intensiv und sensibilisiert. Vor diesem Hintergrund sind verschiedene Aktionen mit Kindern zum Weltbodentag denkbar.
Der Weltbodentag am 5. Dezember wurde 2002 beim 17. Weltkongress der Internationalen Bodenkundlichen Union (IUSS) ins Leben gerufen. Zahlreiche Aktionen machen an diesem Datum auf die lebenswichtige Bedeutung der Böden aufmerksam. So leisten sie einen unverzichtbaren Beitrag für Klimaschutz, Artenvielfalt und Nahrungsmittelversorgung. Böden sind Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen. Gleichzeitig sind Böden aber auch durch die Symptome des Klimawandels bedroht: Wüstenbildung oder Überschwemmungen fördern beispielsweise Erosionen.
Buch-Tipp:
Brown, Peter: Der neugierige Garten. Zürich, 2014 / ab 4 Jahre
Was passiert, wenn sich mitten in einer grauen Großstadt die Natur breit macht? Liam entdeckt ein paar unscheinbare Pflanzen auf stillgelegten Eisenbahngleisen und die Gärtnerleidenschaft erwacht in ihm. Schon bald freut sich nicht nur er an einem grünen Band quer durch die Stadt.
Ein weiterer wichtiger Gedenktag wird am 10. Dezember als „Tag der Menschenrechte“ begangen. Seit der Erklärung der Menschenrechte vor genau 70 Jahren gilt deren Achtung als Ziel und Aufgabe für alle Völker dieser Welt. Die Menschenrechte sind angeboren und besagen, dass alle Menschen frei und gleich an Würde sind.
Der Tag der Menschenrechte erinnert alle Menschen daran, im jeweiligen Lebensumfeld auf die Einhaltung der Menschenrechte zu achten. Zu einer Verletzung der UN-Menschenrechte kommt es beispielsweise durch Diskriminierung, Intoleranz oder Freiheitsberaubung. Außerdem sollte sich jeder informieren, wie in anderen Teilen der Welt mit den Menschenrechten umgegangen wird – z.B. an Arbeitsstätten wie etwa in der Textilindustrie, aus der wir ein Großteil unserer Kleidung beziehen.
Eine Frage von Kindern, die auch dieses Thema berührt, lautet:
„Wo genau ist die Seele im Körper?“
Damit verbunden ist die Erfahrung und Vorstellung, dass es bei dem, was Menschen leisten, arbeiten und miteinander erleben, auch eine seelische Seite gibt – eine kaum fassbare und nur schwer mit einem Bild darzustellende Seite des menschlichen Wesens, die beachtet und geschützt sein muss. Jugendliche beim Projekt „Das weiße Blatt“ haben zur Frage der Kinder nach der Seele eine Bildvorstellung entwickelt (s.o.), die offen ist für ganz verschiedene Interpretationsmöglichkeiten.
Bei vielen Menschenrechten geht es neben dem körperlichen Wohl auch um das seelische Wohl, das durch Freiheitsberaubung, Ausbeutung und Unterdrückung massiv gefährdet und verletzt wird.
Buch-Tipp:
Toledo, Eymard: Onkel Flores. Basel, 2016 / ab 5 Jahre
Onkel Flores näht Arbeitsanzüge für die Menschen in einer brasilianischen Fabrik. Doch eines Tages werden die Anzüge aus einem anderen Land geliefert. Flores hat keine Arbeit mehr, doch sein Neffe Edinho hat eine richtig gute Idee, die den Ort bunter werden lässt und Arbeit schafft – und auch für das seelische Wohl der Menschen ändert sich etwas…
Hintergrundliteratur für Erwachsene zum Thema „Menschenrechte in der Textilindustrie“:
https://www.ekd.de/ekd_de/ds_doc/menschenrechte_textilindustrie_2018.pdf