Engagement für und mit Flüchtlingen: Zielvereinbarungen für Schleswig-Holstein

Die Willkommenskultur für Flüchtlinge in Schleswig-Holstein hat nun mit konkreten Zielvereinbarungen für verschiedene Handlungsfelder eine Grundlage erhalten, auf die sich Institutionen – und damit auch Bibliotheken – berufen können. Mit dem veröffentlichten „Flüchtlingspakt“ wollen Politik, Verbände und Institutionen die Integration von Asylbewerbern in Schleswig-Holstein verbessern. Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) bezeichnete das Bündnis am Mittwoch, den 6. Mai 2015 auf einer Flüchtlingskonferenz in Kiel als «ein Zeichen der Haltung und ein Dokument des Handelns».

Nachzulesen ist der genaue Wortlaut der beschlossenen Zielvereinbarungen hier: http://www.frsh.de/fileadmin/pdf/stellungnahmen/Flue-Pakt-SH_Zielvereinbarungen_20150506.pdf

Für Bibliotheken, die sich auf kommunaler Ebene engagieren möchten, sind z.B. die Aussagen zur koordinierten Sprachförderung in den Kommunen relevant:

„Zur Bündelung und Optimierung der Aktivitäten im Bereich der Sprachförderung werden Koordinierungstreffen auf kommunaler Ebene eingerichtet. Die Prozessakteure sorgen gemeinsam dafür, dass sämtliche Aktivitäten identifiziert, gebündelt und ggf. weiterentwickelt werden können. Hierzu werden u.a. Übersichten über laufende und geplante Maßnahmen der Sprachförderung in den Kommunen erstellt, die mit der AG „Sprachförderung für erwachsene Zuwanderer“ rückgekoppelt und abgestimmt werden.“

An Bibliotheken ist auch überall dort zu denken, wo die Bedeutung der kulturellen Infrastruktur angesprochen wird. Auf dem Handlungsfeld Bildung lautet z.B. eine der Zielvereinbarungen:

„…Außerdem werden wir die kulturelle Infrastruktur des Landes nutzen, um den interkulturellen Dialog zu fördern.“

Und in der darauffolgenden Zusammenfassung heißt es weiter:

„Wir verstehen Zuwanderung als Chance für die interkulturelle Bildung und den interkulturellen Dialog. Wir werden die Infrastruktur des Landes nutzen, um den kulturellen Zugewinn begreifbar zu machen.“

Ferner wird zur Rolle außerschulischer Bildungsträger festgestellt:

Wir werben bei den außerschulischen Bildungsträgern und Vereinen dafür, im Rahmen ihrer Integrationsarbeit und interkulturellen Öffnung, gerade junge Flüchtlinge einzubeziehen.

Da Koordination und Kooperation ein tragendes Prinzip aller Zielvereinbarungen ist, empfiehlt sich bei allen geplanten Aktivitäten eine gute Abstimmung mit den jeweiligen Maßnahmen und Vorhaben vor Ort über die dafür eingerichteten Koordinationsstellen, um das bibliothekarische Angebot möglichst genau darauf abzustimmen.

Neu zur Information & Diskussion:

Studie zu Wechselwirkungen zwischen Migration und Entwicklungspolitik, die für den aktuellen Diskurs zu Folgen und Perspektiven von Migration wichtige Informationen liefert:

http://www.tdh.de/presse/pressemitteilungen/detaildarstellung/artikel/potenziale-von-globaler-migration-besser-nutzen.html

 

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Ein Gedanke zu „Engagement für und mit Flüchtlingen: Zielvereinbarungen für Schleswig-Holstein“

  1. Im Abschnitt “Handlungsfeld Bildung und Kultur, Sprachbildung” (Seite 32) heißt es außerdem “Angesichts der hohen Flüchtlingszahlen wird das Konzept zur Sprachförderung aktu-ell erheblich erweitert. Es stehen Haushaltsmittel bereit, um über den Schulunterricht hinaus Projekte realisieren zu können , in denen das Erlernte in unterschiedlichen sozialen Kontexten angewendet und erweitert werden kann. Dazu werden wir mit der Landesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände einen Sprachförderungs- und Integrationsvertrag schließen. Wichtig ist uns dabei, die bereits bestehenden ehrenamtlichen Aktivitäten in allen Regionen des Landes einzubinden. …”
    Das eröffnet Büchereien ggf. die Möglichkeit, Projekte finanziell zu unterfüttern wie etwa “Dialog in Deutsch” oder das Zurverfügungstellen von Medienzusammenstellungen, die von Ehrenamtlern zum DaZ-Erwerb genutzt werden.

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