An der Uni Göttingen befasst sich ein Graduiertenkolleg mit den verschiedenen Facetten von Literatur und Literaturvermittlung im Zeitalter der Digitalisierung und ermöglicht dabei spannende Forschungsarbeiten und Projekte – auch für Bibliotheken
http://www.uni-goettingen.de/de/medien/498004.html
So wird an der Internationalen Jugendbibliothek demnächst ein Schülerprojekt zur Gestaltung von enhanced E-Books durchgeführt:
https://ijbib.wordpress.com/2015/07/22/e-book-selbstgemacht-ein-interaktives-literaturprojekt/
Als thematische Grundlage dient der Roman „Jenseits der blauen Grenze“ von Dorit Linke, der die Erlebnisse zweier Jugendlicher in der DDR 1989 erzählt. Hanna und Andreas geraten ins Visier der Staatsmacht und müssen ihr Zukunftspläne aufgeben: kein Studium, kein Wunschberuf. Um einem fremdbestimmten Leben zu entgehen, bleibt ihnen nur die Flucht – über die Ostsee, fünfzig Kilometer schwimmen. Im Unterschied zu einem herkömmlichen Buch beinhaltet ein enhanced E-Book mehr als „nur“ den Text einer Geschichte. Ausgehend von der Thematik des Romans soll in dem Projekt der Bogen zur aktuellen Flüchtlingssituation gespannt werden, bei der das Mittelmeer allzu oft eine lebensbedrohliche und zugleich Hoffnung versprechende „blaue Grenze“ darstellt. Die daraus entstehende Geschichte wird mit Videos, Fotografien, Geräuschen, Zeichnungen und weiteren Möglichkeiten der neuen Medien von den Schülern zu einem enhanced E-Book zusammengefügt.
Fachmännische und technische Anleitung bekommen die Schüler von Stefanie Lange, die gerade an der Uni Göttingen zum Thema enhanced E-Books promoviert. Dieses interaktive Literaturprojekt bietet neben der Auseinandersetzung mit geschichtlichen und aktuellen gesellschaftspolitischen Themen auch die kreative Arbeit einer Schreibwerkstatt, technisches Know-how und Einblicke in die neue Gattung des enhanced E-Book.