Das Wissenschaftsjahr, das im Jahr 2016/2017 unter dem Thema „Meere und Ozeane“ steht, wird ausgerichtet vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Initiative Wissenschaft im Dialog (WiD), um in Kooperation mit Partnern aus Gesellschaft, Wissenschaft und Medien den öffentlichen Dialog über die vielfältigen Aspekte der Meeresforschung zu fördern. Es lädt mit zahlreichen Aktionen, Medien- und Mitmachangeboten zum Staunen, Diskutieren und Entdecken ein – 16 Monate lang, von Juni 2016 bis Ende September 2017.
Fragen, um die es dabei geht, sind z.B.: Was werden wir in den Weiten der Ozeane noch finden? Welche Bedeutung haben Schifffahrtsstraßen für unseren Wohlstand? Was können wir gegen die Vermüllung in unseren Meeren unternehmen? Was bedeutet ein Meeresspiegelanstieg für unsere Küsten?
Durch die thematische Nähe ist das Küstenland Schleswig-Holstein diesmal mit verschiedenen Instituten und Veranstaltungen besonders stark am Wissenschaftsjahr beteiligt. Auch Büchereien können von den vielfältigen Ideen, die auf der Internetpräsenz zum Wissenschaftsjahr vorgestellt werden, etwas aufgreifen und in ihren Räumen thematisieren – z.B. als Ferienpassangebot zum Mitmachen für Kinder, als Ergänzung für eine Medienpräsentation zum Thema oder auch als Materialangebot zum Weiterempfehlen für den Schulunterricht.
Drei Mitmach-Beispiele für die Praxis:
1. Mit dem „mobilen Küstenlabor“ die Strände von Nord- und Ostsee erforschen
Das mobile Küstenlabor, inklusive Kescher, Becherlupe und Forschungsanleitung, gibt es ab dem 1. Juni 2017 kostenfrei an vielen Küstenorten von Schleswig-Holstein. Ein Übersichtskarte mit allen Orten und eine Forschungsanleitung im Netz ist hier zu finden: https://www.wissenschaftsjahr.de/2016-17/mitmachen/junge-wissenschaftsinteressierte/mein-mobiles-kuestenlabor.html#c3389
2. Meeresforscher und Laien lüften gemeinsam die Geheimnisse von Einzellern im Ozean
Meeresbiologinnen und Meeresbiologen des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und des Observatoire océanologique, Villefranche sur Mer aus Frankreich wollen mehr als 50.000 Bilder von einzelligen Meeresorganismen aus der Gruppe der Rhizaria sortieren und so deren Häufigkeit und Verteilung in bestimmten Gebieten des Ozeans bestimmen. Um diese Aufgabe zu meistern, bitten die Forscherinnen und Forscher um Unterstützung: Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich bei der Auswertung der einzigartigen Datensätze aus der Meeresforschung zu beteiligen. Über die Webseite https://planktonid.geomar.de können sich Interessierte registrieren und wie bei einem Memory-Spiel Bilder vergleichen und bestimmten Planktongruppen zuordnen.
3. Bibliothek und Schule: Über die „Forscherbörse“ wird Meeresforschung direkt im Unterricht lebendig
Im Wissenschaftsjahr Meere und Ozeane gehen sie von Bord, um in Schulen von ihrer Arbeit zu berichten. Von Schwarzen Rauchern, gelben Tauchrobotern, Grünen Meeresschildkröten und leckeren Rotalgen zum Beispiel. Abtauchen im Klassenzimmer – mit der Forschungsbörse. Auch klassische MINT-Fächer wie Biologie, Mathematik und Physik oder Geistes- und Sozialwissenschaften von Philosophie bis Politik – Lehrende finden unter www.forschungsboerse.de einen Pool aus über 700 Forschenden, die mit ihrem persönlichen Wissen den Unterricht bereichern können. Was ist Stand der Forschung? Welche Perspektiven haben wissenschaftliche Berufe? Diese und viele andere Fragen werden Schülerinnen und Schülern beantwortet.