„Mit illustrierten Büchern entstehen die Worte durch Bilder. In einem stillen, inneren und sehr persönlichen Prozess spricht der Leser die Worte der Geschichte in sich selbst aus.“ (nach W. Benjamin)
Illustrierte Bücher ohne Text wirken für manche durch das Fehlen von geschriebenen Worten zunächst schwerer zugänglich, weil sie nicht den Komfort bieten, die Bedeutung buchstäblich zu konstruieren. Aber auch Bilder lassen sich lesen – und zwar in allen Sprachen der Welt: Mit der aufmerksamen Wahrnehmung von dem, was von einem Übergang zum nächsten passiert, wird das Erkennen und Interpretieren von Entwicklung und Sinn in besonderer Weise angeregt. Mit dem Fluss der Bilder, dessen Geschwindigkeit von den Kindern selbst ganz individuell gesteuert, unterbrochen, beschleunigt oder zur Ruhe gebracht werden kann, nehmen die Betrachtenden eine aktive Rolle ein. Keine Form des Lesens ist universeller und zugleich persönlicher als eine Bildergeschichte. Oft lässt sich beobachten, dass Kinder immer wieder zu diesen Büchern greifen, mit anderen darüber sprechen, versteckte Details und logische Zusammenhänge suchen. Und viele lieben auch die Stille, die sie umgibt, wenn sie „lesen“. Ein treffender Name für „Bücher ohne Worte“ ist daher auch „Silent books“.
Ein Vortrag zum Thema: https://opus4.kobv.de/opus4-bib-info/frontdoor/index/index/docId/2411
Aktuell zum Thema (Stand: 2022): https://www.zeit.de/2022/28/kinderbibliothek-lampedusa-literatur-silent-books
Titel-Tipps: https://kinderbuch-detektive.de/bilderbuecher-brauchen-keine-worte/?p=2169
In allen Sprachen lesbar – „Bilderbücher ohne Worte“ für Familien aus verschiedenen Herkunftsländern weiterlesen