“Hören, Horchen und Lauschen muss man Kindern nicht beibringen, das können Sie von alleine. Doch es lohnt sich, Sie immer wieder darauf aufmerksam zu machen“, sagt Fredrik Vahle. Seit mehr als 45 Jahren begeistert der Kinderliedermacher und Buchautor sein Publikum. Der 77jährige lehrt als Professor bis heute Sprachwissenschaften an der Universität Gießen. Im Rahmen von „Lilo Lausch“, einem Konzept zur Zuhörförderung, erzählt er von der Bedeutung der leisen Töne – interessant für alle, die in der Medienvermittlung tätig sind und mit Kindern leben:
Bei den Vorbereitungen und ersten Praxiserfahrungen mit dem Projekt „Das weiße Blatt – Weltbilder und Bilderwelten zum Weiterdenken mit Kindern“, gefördert durch den Fonds Nachhaltigkeitskultur, ist Halbzeit. In den letzten Monaten wurden in Zusammenhang mit den Themen und Zielen der Agenda 2030 zahlreiche Materialien für Büchereien erarbeitet, Bücherkisten gepackt und Kontakte geknüpft – auch über Schleswig-Holstein hinaus. Die Bücherei in Pozega/Serbien hat bereits erste Ideen aus dem Projekt aufgegriffen und die türkische Musikgruppe „Şubadap Çocuk“ hat uns mit ihren türkischen Umweltliedern für Kinder wunderbar inspiriert und neue Möglichkeiten eröffnet, um die Themen der Agenda 2030 auch mit Musik zu verbinden.
Bei allem wird spürbar: Umweltbildung und nachhaltiges Lernen erfahren besonders dann eine Vertiefung, wenn das Wissen sich mit kreativen Ideen, mit Erfahrungen über verschiedene Sinne, mit künstlerischen Impulsen und aktiver Teilhabe verbindet – auch im internationalen Austausch! Darin liegt die große Chance der Kooperationen, die durch die Förderung für dieses Projekt ermöglich wurden.
Vielfalt durch Kooperationen
Möglich wäre das alles nicht gewesen ohne das Engagement der „Bücherpiraten e.V.“ als Kooperationspartner, gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen, die mit ihren Fragen und Bildern die Basis für das Projekt gelegt haben. Zuletzt hat die Medienkünstlerin Linda Plagmann aus dieser Vielfalt einen 2-Minuten-Trickfilm gezaubert, der Impressionen von den Bildern und Fragen, der Musik und den 17 Agenda-Zielen aufnimmt und in ein rhythmisches Zusammenspiel bringt.
Ihnen allen gilt ein herzliches Dankeschön für diese gute Zusammenarbeit!
Im kommenden Jahr werden die Materialien, darunter auch die Bildkartensätze für Kamishibai, nach und nach in den Büchereien mit Kindern zum Einsatz kommen, verbunden mit einem einführenden Workshop dazu, der Ideen für die Arbeit mit den Materialien vorstellt.
Aber auch hier im Blog richten wir immer wieder den Focus auf die verschiedenen Facetten des Projekts und stellen einzelne Materialien vor – so heute:
Im Frühjahr 2018 werden den Büchereien in Schleswig-Holstein über die E-Listen bzw. im Ergänzungsbestand der LEB wieder viele neue Kamishibai-Titel angeboten. Im Blick war bei der Auswahl eine möglichst große Vielfalt an verschiedenen Themen, Illustrationsstilen und Erzählweisen vom Krippen- bis zum Grundschulalter. Mit dabei sind beliebte Bilderbuch-Klassiker wie „Das kleine Ich-bin-ich“ oder „Leb wohl, lieber Dachs“, aber auch Märchen aus aller Welt, Foto-Tier-Geschichten und Alltagsthemen für Kita und Schule. Das Angebot wird etwa ab Februar zur Verfügung stehen und ist besonders auch für die Kooperation mit Sprach-Kitas interessant. Zum Planen lässt sich hier bereits Einblick in eine Auswahl der neuen Titel nehmen. Weitere folgen im Laufe des Jahres: Neue Kamishibai Anfang 2018
Da aus der Praxis immer wieder Fragen nach Spiel- und Vertiefungsmöglichkeiten zu den Kamishibai-Geschichten kommen, wird zu dem neu angekündigten Titel „Mama, da steht ein Bär vor der Tür“ nachfolgend ein einfaches Mitmach-Lied vorgestellt. Es passt ebenso zu der gleichnamigen, in vielen Büchereien bereits bekannten und beliebten Bilderbuchausgabe.
Es empfiehlt sich, das Bilderbuch mit seinen inspirierenden Dialogen, die dem fantasievollen Weiterspinnen immer wieder neues Futter liefern, zunächst über die Bilder mit den Kindern in einen ebenso lebendigen Dialog zu bringen. Danach bietet es sich zur Vertiefung an, Strukturelemente des Textes – wie die Wiederholungen von kurzen Sätzen im Frage-Antwort-Rhythmus und die fantasievolle Verkettung der einzelnen Szenen – spielerisch nochmal aufzugreifen und für verschiedene Sinne weiter auszugestalten. Das geschieht zum Beispiel bei folgendem Mitmach-Lied, zu singen nach der bekannten Volksmelodie von „Wer will fleißige Handwerker sehn“:
Mitmach-Lied: „Klopf, klopf, klopf – der Bär ist da!“
Wilde Tiere und Bibliotheken bzw. Bücherbusse – wie passt das zusammen?
Vor allem in Übersetzungen aus dem Englischen gibt es ein paar Bilderbuchgeschichten, die das Auftauchen von wilden Tieren in der Bücherei / beim Bücherbus zu einem spannenden Abenteuer machen.
Meine persönliche Lieblingsgeschichte, die auch wunderbar mit Kamishibai zu erzählen ist: Wild about Books“ (dt. Übersetzung zum Kamishibai: Ganz wild auf Bücher!)
Bildkartensätze für Kamishibai wie auch mit Textzeilen für Erzählwege stehen mehrfach zur Ausleihe in der LEB zur Verfügung!
Außerdem zum Thema einsetzbar: „Ein Löwe in der Bibliothek“
Lange schon gehört das Bilderbuch vom Löwen in der Bibliothek zu den absoluten Vorlese-Bestsellern in den USA. Vor einigen Jahren ist das Buch nun auch auf Deutsch erschienen. Eines vorweg: Das Buch spielt bewusst mit alten Bibliotheks-Klischees!
Worum geht es? Im Kontrast zur wohlgeordneten und geräuschgedämmten Welt der guten alten Bibliothek taucht umso kraftvoller und lautstark ein vitaler Löwe auf, der zunächst für Irritationen sorgt, sich dann aber auch nützlich macht – und vor allem die Herzen der Kinder gewinnt.
Praxis-Tipp zum Mitmachen
Zu beiden Geschichten – „Ein Löwe in der Bibliothek“ und „Ganz wild auf Bücher“ – kann gut ein einfaches Lied zum Mitmachen zum Einsatz kommen.
In der ersten Jahreshälfte haben wir auf unserer Empfehlungsliste das Bilderbuch „Auf die Füße, fertig, los!“ von Birgitta Sif vorgestellt. Es erzählt schon für die Jüngsten ab 2, was die Füße den ganzen Tag so machen….Kolleginnen aus der Schweiz (www.leseanimation.ch) haben zu diesem Bilderbuch wunderbare Bewegungsideen zum Singen und Spielen in der Bücherei (oder Kita) entwickelt. Dabei können Motive und Ideen aus dem Buch aufgegriffen und ganz einfach miteinander ausprobiert werden:
Alternativ zu den Spielliedern aus der Schweiz, die in dem Beitrag vorgeschlagen werden, lässt sich in Deutschland eine hochdeutsche Variante zu einer bekannten Kinderliedmelodie einsetzen und im Text zum Bilderbuch wie folgt variieren und weiterdichten:
Zum Sommerbeginn haben wir an dieser Stelle ein paar Tipps gegeben, wie man z.B. mit dem Kamishibai nach draußen gehen kann. Jetzt, da wir zum Ende des Sommers noch auf ein paar sonnige Tage hoffen, gibt es dazu ein paar Neuigkeiten zu ergänzen:
Elmar-Bilderbücher gehören zu den Klassikern für die Jüngsten. Bei der neusten Ausgabe – „Elmar und der Ohrwurm“ – geht es (wie der Titel schon vermuten lässt) um Lieder. Genauer gesagt: um solche, die andere vor sich hin summen und die man dann selbst nicht mehr los wird, weil so ein Summen irgendwie ansteckend ist. Da kommt natürlich auch das Bilderbuch beim Vorlesen nicht ohne Mitsummen und -singen aus. Und weil die Nachfragen zu diesem Blog zeigen, dass immer wieder nach einfachen Mitsing-Liedern für Vorlesestunden gesucht wird, soll ein solches zu diesem neuen Bilderbuch hier vorgestellt werden:
Die Melodie werden nahezu alle kennen: „Summ, summ, summ – Bienchen…“ – nein, um Bienchen geht es hier nicht! Kinder haben beim Vorlesen – so meine Erfahrung – großen Spaß daran, selbst an den Textstrophen mitzudichten, indem sie eigene Ideen und Entdeckungen einfach per Zuruf durch einzelne Worte mit einbringen können. Der neue Text zur alten Volksmelodie geht also so: Einfach zum Mitsingen: Elmar und der Ohrwurm weiterlesen
Mit Kita-Kindern die Natur entdecken – das ist ein Sachthema, für das nicht immer viele Worte, aber offene Sinne nötig sind: zum Schauen, Suchen, Hören, Riechen, Trällern…
Passend zur jetzt beginnenden wärmeren Jahreszeit finden Sie hier zur ersten Einstimmung einen Download-Hinweis für ein einfaches Naturlied zum Mitsingen (zum Download verfügbar bis 30.6.2017) und -tönen wie auch drei Buch-Tipps aus dem Bestand der Büchereien in Schleswig-Holstein, die sich besonders gut zur Verbindung von Musik & Bild eignen und so für Erlebnisse in der Natur sensibilisieren können. Dabei gilt: Das Entdecken und Mitmachen geschieht dialogisch und unmittelbar aus dem gemeinsamen Schauen und Erleben heraus. Das Lied wie auch die Bücher sprechen die Kinder vorrangig durch Bilder und Mitmachimpulse an, so dass die Kinder sich sprachlich ganz individuell dabei einbringen können.
Musik und Kunst, Fantasie und Spiel sind wichtige Ressourcen für ein gelingendes Leben. Diese Erfahrung lässt sich mit Kindern aus aller Welt sammeln – in ihren Heimatländern wie auch mit den Liedern und Spielen, die sie als Geflüchtete mitbringen und hier mit anderen Menschen teilen.
Julia Erche und Alexander Jansen – beide als Musiktherapeuten wie auch durch verschiedene kultur- bzw. heilpädagogische Tätigkeitsbereiche seit Jahren vertraut mit Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Lebenssituationen – erfahren die Bedeutung dieser Ressourcen bei Begegnungen mit Menschen jeden Tag.
Mit großem Einfühlungsvermögen und gespitzten Ohren haben sie sich bei den Vorbereitungen für „Ich habe meine Musik mitgebracht“ von Kindern aus rund 20 Ländern – u.a. aus Afghanistan, aus dem Irak und Iran, sowie aus vielen afrikanischen Ländern – Lieder, Spiele und Geschichten zeigen lassen. Es handelt sich dabei überwiegend um traditionelle Volks- und Bewegungsverse bis hin zu dem medial tradierten Lied aus der arabischen „Sesamstraßen“-Version, das bei vielen Kindern bekannt und beliebt ist. Mit Übersetzungshilfe ist es gelungen, die Texte für uns lesbar in der jeweiligen Originalsprache wie auch in einer sinngemäßen Übertragung ins Deutsche für die Praxis zugänglich zu machen. Medien-Tipps für ein gutes Miteinander: Gemeinsames Singen und Spielen als wichtige Ressource weiterlesen
Lange haben wir an dieser Stelle keine neuen Links und Arbeitshilfen für die Begleitung von alten Menschen und Menschen mit Demenz durch Medien und Kulturangebote mehr vorgestellt. Das Thema bleibt wichtig – hier ein paar neue Hinweise für die Praxis dazu:
Kamishibai im Seniorencafé – ein kleine Erfahrungsbericht aus der Praxis mit Titel-Tipps!