„Kultur + Nachhaltigkeit = Heimat“ – so lautet die neue Themenstellung für den aktuellen Ideenwettbewerb, bei dem sich kulturelle Initiativen und Institutionen um eine Förderung aus dem Fonds Nachhaltigkeitskultur bis zum 5. Februar 2020 bewerben können.
Gesucht werden neue Ideen, die sich mit dem Verhältnis von Kultur zur Natur und mit der Beziehung des Menschen zu seiner Lebensumgebung auseinandersetzen. Die auf maximal ein Jahr begrenzten Förderprojekte sollen geeignet sein, längerfristige Prozesse anzustoßen, Menschen zu qualifizieren sowie Verknüpfungen zwischen Akteuren, Sektoren und Lebensbereichen herzustellen.
In diesem Sinne sind bei der aktuellen Ausschreibung „Kultur + Nachhaltigkeit = Heimat“ ausdrücklich Kooperationsprojekte gefragt, bei denen gemeinnützige Akteure aus der Kulturszene wie aus dem Bereich Natur- und Umweltschutz zusammenarbeiten.
Zugrunde gelegt wird dabei ein breites Verständnis von Kultur: Künstlerische Beiträge können ebenso eine Rolle spielen wie auch Themen die unter Alltagskultur, Arbeits-, Freizeitkultur, Kultur von Zukunftsfantasie und Dialog sowie politischer Kultur zu fassen sind. Wichtig ist, dass die Projekte jeweils dem Anliegen der Nachhaltigkeit Rechnung tragen.
Aus diesem Ansatz ergeben sich vielfältige Anknüpfungspunkte (nachfolgend zitiert als Auszug aus Überlegungen des Deutschen Kulturrates zum Thema), die jeweils in Verbindung gebracht werden können mit Aspekten aus der Perspektive von Natur- und Umweltinitiativen. Was aus einem solchen „Zusammendenken“ für Ideen entstehen können – das ist die spannende Frage und Herausforderung des Wettbewerbs.
Von der kulturellen Seite her gedacht…
- … gehört Musik zu unserem Leben und verbindet Menschen, egal welcher sozialen oder ethnischen Herkunft sie sind. Musik als grenzenlose Weltsprache ist geeignet, Geist, Körper und Seele des Menschen zu erreichen. Das bürgerschaftliche Engagement der Musizierenden ist unverzichtbarer Teil des kulturellen Lebens – selbst in den kleinsten Gemeinden.
- Die einzigartige Vielfalt der (freien) Theater- und Orchesterlandschaft macht Kreativität und Freude vor Ort erlebbar.
- Die Literatur ermöglicht die erzählerische und dichterische Verarbeitung gemachter Erfahrungen, Traum und Ahnung, warnende und hoffnungsvolle Vorgefühle für Kommendes.
- Mit Mitteln der Bildenden Kunst werden Potenziale erweckt, die für eine tiefgreifende Verankerung nachhaltigen Denkens und Handelns notwendig sind.
- Heimat lebt auch vom baukulturellen Erbe, denn dieses stärkt den sozialen Zusammenhalt, basierend auf einer gemeinsamen Identität, Stolz und Verbundenheit mit einem Ort. Die Art, wie wir den historischen Bestand heute nutzen, pflegen, schützen und weiterentwickeln, ist entscheidend für die Zukunft unserer Heimat.
- Architekten und Stadtplaner gestalten unsere gesamte Umwelt unmittelbar. Design gestaltet unsere Gesellschaft und beeinflusst unser soziales Miteinander.
- Design bewusst auch als Kulturerbe zu verstehen bedeutet, den Blick zu schärfen, gestalterische Fähigkeiten zu fördern und Inspiration für wegweisende Fragen und Lösungen zu vermitteln.
- Durch Medien wird Wirklichkeit transportiert. Nicht nur die weite Welt wird in den Wohnzimmern und Kinos erlebbar, sondern auch Heimat. Die Vielfalt der Medien und der Anspruch von Macherinnen und Machern, ihrem Publikum gerecht zu werden, frei von Einflussnahme unterschiedliche Sichtweisen darzustellen, tragen zu unserem Verständnis von Heimat bei.
- In der kulturellen Bildung wird nachhaltige Entwicklung aktiv gelebt, Diversität anerkannt und Inklusion umgesetzt. Sie leistet einen Beitrag dazu, dass alle die Möglichkeit der Beheimatung haben, damit ein „Dazugehören aller“ gelingt.
(Zitiert aus folgender Quelle des Deutschen Kulturrats und dort ausführlicher beschrieben: https://www.kulturrat.de/themen/nachhaltigkeit-kultur/heimat-was-soll-das-2/?print=print)
Innovative Projektideen sollen in ihrer Umsetzung bewusst machen, dass Nachhaltigkeit unser Handeln und unsere Werte prägt. Aus dieser Überzeugung heraus können solche Projekte neue Ansätze und Wege im Sinne dieser Werte und Handlungsweisen kreativ, partnerschaftlich und konstruktiv voranbringen – etwa durch kommunikative Maßnahmen und lernende Netzwerke.
Laufende oder bereits erprobte, abgeschlossene Projekte können mit Weiterentwicklungsideen teilnehmen – zum Beispiel mit Ideen, wie sie mehr Breitenwirkung erreichen (durch Vernetzungen mit Multiplikatoren oder durch Öffentlichkeitsarbeit o. Ä.).
Die Projekte und Projektideen sollen praktisch sein und unseren Alltag nachhaltiger machen und/oder kulturell beziehungsweise künstlerisch sein und ein Umdenken anregen.
Antragsberechtigt sind juristische Personen des Privatrechts (Vereine, Stiftungen, gGmbH), wenn sie als gemeinnützig anerkannt sind, sowie juristische Personen des öffentlichen Rechts. Maximal werden die ausgewählten Projekte mit jeweils 50.000 € gefördert (für Sach- wie auch Honorarkosten). Eigenmittel werden nicht vorausgesetzt, jedoch ist eine Aufstockung des Projekts durch diese, bzw. durch das Einwerben weiterer Drittmittel möglich. Die Dauer eines geförderten Projekts ergibt sich aus dem Zweck, sollte aber ein Jahr unterschreiten.
Weitere Einzelheiten zum Bewerbungsverfahren bei der neuen Förderrunde werden auf der Seite des Nachhaltigkeitsrates veröffentlicht (s. Link unten).
Bewerbungsschluss: 5. Februar 2020
Büchereien aus Schleswig-Holstein können weitere Auskünfte zum Bewerbungsverfahren und zur Ideenfindung dazu auch hier erfragen: brandt@bz-sh.de
