#Wildwuchsgeschichten – mit fünf Fingern und 30 Wörtern beginnen…

Foto: Susanne Brandt

Die nachfolgende Beschreibung basiert auf einer kreativen Aktion zum „Tag der Erde“ 2020, bei der es darum ging, mit den Wörtern zur umliegenden Natur in verschiedenen Ländern und Regionen wie mit Wörtern aus verschiedenen Lieblingsbüchern eine neue Geschichte entstehen zu lassen. Der Ablauf kann so oder variiert auch zu vielen anderen Anlässen, mit Kleinen und Großen, nah und fern als Beispiel für ähnliche Mitmach-Aktionen dienen.

Mehr zu Wildwuchsgeschichten gibt es hier: https://zukunftsbibliotheken-sh.de/start/blog/zum-tag-der-bibliotheken-erzaehllust-mit-wildwuchsgeschichten.html

Eine ausführliche Beschreibung  mit der dabei entstandenen Geschichte in Deutsch und Serbisch gibt es hier:

http://waldworte.eu/2020/04/21/von-der-erde-erzaehlen-ueberall-auf-der-welt-eine-aktion-zum-earthday-2020/

Praxisbericht – kurz zusammengefasst

Die Welt ist voller Wörter! Und der erste Schritt für jede Geschichte, die sich über die Erde erzählen lässt, ist immer die Wahrnehmung: Was lässt sich vor der Haustür alles entdecken? Vom Balkon aus? Im eigenen Garten? Im Wald? Am Meer? In einer stillen Seitenstraße? In Büchern?

All die Dinge, die da sind, die ganz nah geschehen oder anderswo aufgeschrieben wurden, ergeben ein kunterbuntes „Wörter-Sammelsurium“. Für die nachfolgend vorgestellte Aktion und Geschichte haben Kinder und Erwachsene aus allen Teilen Deutschlands und aus Serbien mehr als 30 Wörter aus der Natur und aus ihren Büchern für ein solches „Wörter-Sammelsurium“ zusammengetragen. Aus all diesen Wörtern sollte nun eine neue Geschichte entstehen – eine Geschichte von der Erde. Und um inmitten der vielen Wörter und Gedanken den roten Faden der Geschichte nicht aus den Augen zu verlieren, kamen noch die fünf Finger einer Hand mit ins Spiel…

Von der Hand zur Handlung

Ein Sammelsurium mit Wörtern aus der Natur und aus Büchern nah und fern:

Wüste, Hängebuche, Blumentopf, Milchstraße, Wölfe, Hecke, Schatzkarte, Zauneidechse, Dreckspatz, Felsenbirne, Brief, Fahrkarte, Eichhörnchen, Frühjahr, Blühen, Sonne, Himmel, Blume, Raupe, Gras, Fliederduft, Nachtigall, Schmetterling, Marienkäfer, Rückkehr der Störche, Hoffnung, Gesumm, Vogelgesang, Wunder, Samenkörner, Seele, Buch, Welt, Rosen, Prinz

Wenn aus Bildern und Wörtern eine Geschichte werden soll, ist ein gewisser Halt wichtig, damit die vielen gesammelten Wörter nicht durcheinander purzeln und sich nach und nach zu einer Handlung fügen können. Dabei helfen die fünf Finger einer Hand als Gedankenstütze.

Schritt für Schritt begleiten sie den Fortgang der Handlung, und zwar in folgender Weise:

  • Daumen: eine starke Hauptfigur für den Verlauf der Geschichte auswählen und die Figur am Ausgangsort des Geschehens beschreiben
  • Zeigefinger: Wonach sehnt sich die Figur? Wohin treibt es sie? Ein Wunsch? Ein Weg mit einem erhofften Ziel? Eine Suche nach etwas, was besonders kostbar ist?
  • Mittelfinger: In der Mitte geht es auf den spannenden Höhepunkt zu: ein Hindernis, eine Gefahr, eine Bedrohung auf dem Weg, eine Aufgabe, die gelöst werden muss – was könnte das sein?
  • Ringfinger: Was trägt zur Lösung des Problems bei? Was oder wer kommt zur Hilfe? Etwas Zauberhaftes? Etwas Überraschendes? Wie rundet sich die Handlung zum Ende hin?
  • Kleiner Finger: Fehlt zum Schluss noch etwas? Vielleicht nur eine Kleinigkeit? Eine Überraschung? Kurz & gut ist das Ende der Geschichte

Die gemeinsam gesammelten Wörter aus dem Wörter-Sammelsurium liefern nun also reichlich Material, mit dem sich die Handlung ausschmücken lässt und am Ende aus dem Gerüst tatsächlich eine Geschichte wird: zunächst ganz einfach mündlich! Denn dann können die Kleinen wie die Großen beim Erzählen ihre Ideen spontan äußern und gemeinsam den Handlungsfaden weitespinnen.

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